Vietnam - Von Süd nach Nord
Part I: Akklimatisieren in Saigon
Ziel unserer 4-wöchigen Reise in Vietnam ist das Durchqueren des Landes von Süd nach Nord. Dementsprechend beginnt sie in Saigon (bzw. Ho-Chi-Minh-Stadt). Eigentlich war auch geplant dem Mekong-Delta, das bei den meisten Vietnamreisen ja ebenfalls auf dem Plan steht, einen Besuch abzustatten. Aber Zeit und Wetter machen uns diesbezüglich letztlich einen Strich durch die Rechnung. Die ersten Tage verbringen wir also in der Hauptstadt und machen uns mit Klima, Essen und Kultur vertraut.
Part III: Nha Trang
Nha Thrang gilt als einer der wichtigsten Touristenhotspots in Vietnam. Weite Sandstrände mit Tauchmöglichkeiten, eine spannende Umgebung und ein entsprechend ausgebautes Tourismusgewerbe in der Stadt tragen hier ganz entscheidend dazu bei. Der Strand und die angrenzende Promenade Nha Trangs haben sich vor allem zur Partyzone für Besucher aus China und Russland entwickelt – quasi ein Ballermann Südostasiens.
Zum Glück für unsere Reiseziele hat die Gegend aber weit mehr zu bieten, ansonsten hätten wir sie sicherlich eher links liegen gelassen. Zu den Highlights innerhalb der Stadt gehören mit Sicherheit die hübschen Tempelanlagen, die durchaus attraktiv sind, allerdings wegen ihrer Lage dann doch insgesamt deutlich überlaufen sind. Dies war auch der Grund, warum die wohl attraktivste Anlage – die Po Nagar Cham Towers – beiseite gelassen und dafür umso zeitintensiver die Long Son Pagoda mit dem großen weißen Buddha besucht haben. Vor allem in ihren Details versprüht diese Pagode in meinen Augen sehr viel Charme.
Part IV: In und um Hoi An
Als Stadt an sich bietet das beschauliche Hoi An den kompletten Kontrast zum hektischen und partylastigen Nha Trang, zumindest nach meinem Empfinden. Durch die wunderschön erhaltene Innenstadt, die besonders in den Abendstunden zum Schlendern einlädt, hat Hoi An einen Charme, an den für mich persönlich keine andere vietnamesische Stadt auf unserer Reise heranreichen konnte. Dass sie dann eben auch noch die Hauptstadt der Laternen ist, was einen Abendspaziergang nur umso attraktiver macht, tut sein Übriges. Zum ersten Mal auf dieser Reise, hat es wirklich vollumfänglich Spaß gemacht, eine Stadt zu Fuß zu erkunden, da motorisierte Fahrzeuge aus der historischen Innenstadt verbannt sind. Außerdem bietet sich Hoi An und die Umgebung auch perfekt zum Radfahren an, was wir mit entsprechenden Leihrädern auch erstmals intensiv nutzen konnten.
Bevor wir aber wirklich in der Stadt angekommen sind, haben wir uns direkt am ersten Morgen für einen Ausflug zu den Tempelanlagen von My Son entschieden. Hier gab es das komplette Tagesprogramm als Touripaket, zu dem neben den Tempeln an sich auch eine Bootstour und der Besuch einer Insel gehörte, wo sich die Menschen insbesondere der Holzbearbeitung gewidmet haben. Innerhalb der Tempelanlage wurde das Fotografieren diesmal leider komplett zur Qual. Das feucht-schwüle Wetter hier im vietnamesischen Regenwald legte eine Dunstschleier auf alle Linsen und verhinderte so in vielen Situationen das Zustandekommen eines vorzeigbaren Fotos. In der Zeit des Besuches war dieses Problem leider nicht im vollen Maße zu beheben und so musste ich doch einiges mehr rein durch meine Augen und nicht das Glas meiner Objektive wahrnehmen – vielleicht ja sogar mal eine gute Abwechslung. Auch wenn es natürlich immer so eine Sache ist, in der Gruppe durch Sehenswürdigkeiten gejagt zu werden, war der Ausflug definitiv lohnenswert. Am Abend ging es dann in die Stadt, wo, wie zuvor bereits beschrieben, eine super entspannte Atmosphäre herrschte und sich natürlich auch das ein oder andere spannende Fotomotiv fand.
Mein persönliches Highlight war die Japanische Brücke, die in der Dunkelheit grün angestrahlt wurde und sich wunderbar in die Umgebung der Stadt einfügt. Auch für Hochzeitsfotografen scheint das Bauwerk ein beliebter Spot zu sein und so schipperten in schöner Regelmäßigkeit kleine Bötchen mit Brautpaaren und Fotograf über den kleinen Kanal direkt vor der Brücke.
Neben der attraktiven Innenstadt ist Hoi An auch für die kleinen Handwerksdörfer in seiner direkten Umgebung bekannt. Unser Interesse hat dabei insbesondere das Töpferdorf geweckt, wo man den Töpferinnen und Töpfern bei ihrer Arbeit zusehen aber sich auch selbst an diesem Handwerk versuchen kann. Natürlich geht damit auch ein breites Angebot an entsprechenden Waren aus Ton einher.
Part V: Hué
Als nächstes Ziel unserer Reise hatten wir den Nationalpark Phong Nha auserkoren. Es stellte sich nun aber die Frage, wie wir dorthin kommen sollten und eventuell gleichzeitig die Möglichkeit hätten auf dem doch etwas längeren Weg noch ein paar spannende Ziele mitzunehmen. Also entschieden wir uns für die etwas kostenintensivere aber komfortable Lösung eines Autos mit Fahrer, wodurch sich uns nun eben die Möglichkeit bot zeitsparend noch der alten Kaiserstadt Hué einen Besuch abzustatten und dennoch am gleichen Abend unser eigentliches Ziel im vietnamesischen Hinterland zu erreichen.
Die ‚Verbotene Stadt' von Hué ist recht weitläufig und leider relativ stark unter dem Vietnamkrieg gelitten und auch heute noch nach und nach restauriert und neu aufgebaut. Demnach finden sich deutlich Unterschiede zwischen den Bereichen, die bereits erneuert wurden, jenen, die gerade Baustelle waren und eben teilweise Flächen, wo nicht viel mehr als Grundfläche der alten Mauern übrig ist. Besonders attraktiv sind die teilweise sehr bunt und detailgetreu verzierten Tore der Außenmauern. Leider blieb in der Kürze der Zeit keine Möglichkeit sich die Stadt Hué selbst nochmal zu Gemüte zu führen.
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Part VI: im Nationalpark Phong Nha
Nachdem wir auf unserer Reise bis hierher ja nun primär größere Städte besucht hatten, bot der Nationalpark Phong Nha eine sehr willkommene Abwechslung und bildete für mich persönlich bisher das Highlight der Reise und sollte erst deutlich weiter im Norden wieder übertroffen werden. Besonders bekannt ist der Park für seine recht großen Höhlen und dementsprechend führte uns unser erster Ausflug in eine eben solche. Der Eingang der … wird über's Wasser angesteuert und so fährt man entsprechend mit dem Boot in die Höhle hinein, die wirklich beeindruckend ist. Nach einer gewissen Bootsstrecke innerhalb der Höhle wird schließlich angelegt und es geht zu Fuß an den wunderschönen Tropfsteinformationen entlang weiter und tiefer in das Höhlensystem hinein. Die Gesteinsformationen sind großflächig mit bunten Lichtern beleuchtet, was ihnen zwar etwas Natürlichkeit raubt, dennoch insgesamt in meinen Augen aber ein richtig schönes Bild abgibt. Auch wenn es hier in der Gegend noch deutlich beeindruckendere Höhlen geben soll, so war dieser Einstieg für uns doch schon eine wirklich lohnenswerte Erfahrung.
Nachdem wir uns bei dem Höhlenausflug haben kutschieren lassen, heißt es am kommenden Tag mal wieder selbst das Steuer in der Hand zu halten. Wir leihen uns über das Hotel jeweils einen Roller aus und starten mit diesen eine eigenständige Tour durch den Nationalpark, also durch das saftige Grün vietnamesischer Natur, welches uns in dieser Intensität bisher auf unserer Reise verborgen geblieben war. Durch die unterschiedlichen großen Tanks der Roller und einer dann doch recht ambitionierten Strecke kommt dann auch noch ein kleines Abenteuer hinzu: bei einem Gefährt nährt sich der Füllstand gegen 0 und der Vorteil der über weite Strecken so naturbelassen Landschaft kehrt sich etwas ins Problematische. Glücklicherweise gelingt es uns mithilfe von Arbeitern einer Straßenbaustelle das Restbenzin aller Roller halbwegs gleichmäßig aufzuteilen und so doch gemeinsam die nächstliegende Tankstelle anzusteuern. Insgesamt hatten wir uns für einen Rundkurs durch den Nationalpark entschieden, der uns zu Teilen eben durch die Wälder (auf aber wirklich gut ausbauten Straßen) aber auch durch im oder am Park liegende Dörfer führte. So kam es gerade gegen Ende des Tages auch noch zu interessanten Begegnungen mit hier ansässigen Menschen.
Nach diesem absolut lohnenswerten Abstecher in den Nationalpark Phong Nha ging es für uns von dort aus dann mit dem Bus nach Hanoi, der Hauptstadt des Nordens Vietnams.
Part VII: In der Region Hoa Binh
Nach einer nächtlichen Busfahrt aus dem Nationalpark Phong Nha kommen wir am frühen Morgen in Hanoi, der bekannten Hauptstadt von Vietnams Norden. In der Stadt selbst verbringen wir nur wenige Stunden und entspannen nach der durchgefahrenen Nacht am Hoan-Kiem-See mit Blick auf den Schildkrötenturm. Von dort werden wir von einem Bekannten abgeholt, der uns in die Stadt Hoa Binh bringt.
Hoa Binh selbst hat als Stadt nicht allzu viel zu bieten, ist aber das das Eintrittstor in einer wunderschönen Landschaft in der gleichnamigen Provinz. Diese erkunden wir diesmal vorrangig auf motorisierten Zweirädern. Nach einem Tag zur Erkundung der direkten Umgebung und der Organisation von entsprechenden Fahrausrüstung geht es zu einem Zwei-Tages-Ausflug in das Thaidorf Ban Lac. Das Wetter könnte am Tag der Abfahrt tatsächlich besser sein und natürlich erreichen uns die größeren Regenschauer rechtzeitig vor der Fahrt über den Thung Khe Pass, der Hoa Binh mit den Tälern im Westen verbindet. Normalerwiese bietet sich von diesem Pass ein wunderschöner Blick auf die Umgebung. Für uns gibt es bei dieser Überquerung heute leider nur Nebel zu sehen. Dafür nutzen wir die entsprechenden Unterstände der hier ansässigen Shops für eine willkommene Pause und die zwischenzeitliche Trocknung unserer Klamotten.
Part VIII: Halong Bucht
Ohne vor der Vorbereitung der Vietnamtour einen Namen dazu zu haben, sind mir im Laufe des Lebens immer mal wieder Bilder der Halong Bucht begegnet. Da war es klar, dass ein Abstecher in dieses Inselreich im Norden Vietnams zwangsläufig ein Teil unserer Reise sein sollte. In der Regel folgt der Besuch der Bucht einem festen Muster: man bucht sich auf einem der zahlreichen Ausflugsboote ein und wählt zwischen verschieden Angeboten von Dauer und Umfang. Auch wenn die Touren durchaus gut gemacht sind, so fehlt der ganzen Angelegenheit hierbei natürlich leider etwas die Individualität. Über Nacht ankern die Boote an einem festen Platz mitten in der Bucht, wobei wir leider das Pech hatten, dass unseres genau hinter einem östlichen Felsen stand und uns damit unglücklicherweise der Blick auf den Sonnenaufgang verwehrt wurde.
Entschädigung dafür gab es aber bereits am Abend zuvor. Immerhin gehört zu jedem Ausflug der Besuch der Insel Cat Ba, wo von einer Aussichtsplattform aus immerhin der Sonnenuntergang gut zu sehen und zu fotografieren ist. Auch wenn man sich dabei logischerweise mit einigen anderen Interessenten um die besten Plätze "streiten" muss. Neben dem Wasser und den Felsen hat auch die Halong Bucht spannende zu bieten, deren Besuch ebenfalls im Programm enthalten war. Leider hatten wir von der Reihenfolge her ja bereits diejenigen im Nationalpark Phong Nha besucht, mit denen nun jene in Halong nicht ganz mithalten konnten. Einige nette Fotos waren aber natürlich dennoch drin.
Nach dem kurzen Ausflug an die Küste ging es für uns danach zurück nach Hoa Binh ins westliche Hinterland.
Part IX: Im Norden - Mu Cang Chai und Sapa
Ich hatte im Abschnitt über den Nationalpark Phong Nha ja geschrieben, dass die Tage dort bis dato mein Highlight der Reise bildeten. Insgesamt übertroffen wurde dies nur von diesem wundervollen Ort hoch im Norden von Vietnam. Trotz einer wunderschönen Landschaft ist die Gegend hier touristisch bei weitem nicht so überlaufen, wie zahlreiche andere, die im Laufe der Reise besucht hatten. Auch Mu Cang Chai ist weit davon weg, touristisch unerschlossen zu sein, allerdings zerstreuen sich die Besucher hier doch deutlich stärker und man hat in Teilen das Gefühl, etwas näher am "echten Vietnam" dran zu sein.
Die Landschaft in dieser Ecke ist geprägt von den zahlreichen Bergen mit ihren Reisterrassen und kleineren Ortschaften. Leider waren wir zeitlich etwas spät dran, sodass weite Teile der Felder bereits abgeerntet waren und uns so nicht das klassische Bild aus den Prospekten begegnete, wo die all die Reisterrassen im strahlenden Gelb erstrahlen. Auch war uns die Sonne nur temporär bewogen, was gerade in den frühen Morgenstunden die Farben der Landschaft etwas trist erscheinen ließ. Der Freude an diesem wundervollen Fleckchen Erde tat dies aber keinen wirklichen Abbruch, immerhin hätten wir es mit dem Wetter auch deutlich schlechter treffen können.