Auf dem Brocken - immer dem Dampf hinterher
Sie sind ja selten geworden die Schneetage im Winter, vor allem im mitteldeutschen Flachland. Doch glücklicherweise sind vom mitteldeutschen Flachland auch stets irgendwelche Mittelgebirge nicht weit, wo die Wahrscheinlichkeit auf die weiße Pracht im Winter dann doch zumindest etwas höher ist. Also hieß es für mich kurz vor Weihnachten 2021, warme Klamotten eingepackt und ab auf den Brocken – was für eine gute Entscheidung!
War der Berg tags zuvor noch in eine einzige dichte Nebelsuppe gehüllt, zeigte sich die Umgebung am von mir gewählten Tag in herrlichstes Winterpracht mit optimalen Bedingungen. Die Straßen zur Destination frei, vor Ort dennoch eine Menge Schnee und dazu strahlender Sonnenschein. Selbst den daraus entstehenden Nebeneffekt eines gewissen Menschenaufkommens ließ dieses Wetter leicht verschmerzen.
Doch die Wahl für den Brocken als Tagesausflugsziel fiel auch nicht rein zufällig. Das primäre Fotomotiv des Tages sollte die legendäre Brockenbahn sein, die bei ihrer Fahrt hinauf auf den Berg insbesondere bei kalten Temperaturen ihren überaus fotogenen Dampf gen Himmel bläst. Und so begleitete stets der Blick auf den Fahrplan die Wanderung nach oben, um möglichst wenige Möglichkeiten auszulassen, einen der Züge an einer passenden Stelle ablichten zu können. Insgesamt hat das auch ganz gut geklappt. Nur ausgerechnet beim letzten Spot unter perfekten Lichtbedingungen der untergehenden Sonne, die den Dampf von hinten bestrahlt hätte, blieb der Zug zur angekündigten Zeit aus. Leider wartet die Drehung der Erde auch in solchen Momenten nicht und nimmt keinerlei Rücksicht auf einen armen Fotografen, der sich bereits halb die Füße abgefroren hat. Doch angesichts der sonstigen Verhältnisse und eines wunderschönen Tages konnte auch dieser Wermutstropfen die Eindrücke dieses Ausflugs nicht wirklich trüben!