Die Teufelsmauer - Ein Highlight im Harz

Schon länger stand die Teufelsmauer auf meiner Liste für einen fotografischen Besuch. Da ich dafür aber die Zeit des Sonnenaufgangs vorgesehen hatte, kostete diese Tour doch einiges an Überwindung, schließlich heißt Sonnenaufgang im August: mitten in der Nacht aufstehen. Doch wie sich im Laufe des Ausflugs zeigen sollte, lohnt sich das definitiv.
Das direkte Ziel für den Sonnenaufgang war der Königstein der Teufelsmauer, in unmittelbarer Nähe zum Örtchen Weddersleben im Harz. Der Vorteil dieses Ortes ist ein Wanderparkplatz, von dem aus man in nur wenigen Minuten direkt an den Felsen steht. Insgesamt zieht sich die Teufelsmauer über 20 km, wobei der Königstein mit seinen markanten Felsformationen deutlich heraussticht. Schon häufiger diente dieser mystische Ort als Filmkulisse und es haben sich über die Jahrhunderte zahlreiche Sagen und Legenden um diese Steine herum gebildet. Wie es der Name bereits verdeutlicht, steht dabei vor allem der Teufel im Zentrum der Erzählungen. Aus der Verbindung von Sagen und dem Erscheinungsbild der Felsen haben sich für diese spezifische Namen gebildet. So gibt es z.B. den Adlerfelsen (auch Mönch), den Teufelssessel, das Hamburger Wappen, Großvater und Großmutter sowie den Cäsarfelsen.
Durch gut ausgebaute Wanderwege lässt sich die Teufelsmauer wunderbar erkunden und gleichzeitig ist die wunderschöne Natur rundherum geschützt. Allein auf dem Königstein kann man bei schönem Licht Stunden verbringen, denn jede Änderung des Blickwinkels bringt neue interessante Gebilde hervor. Doch bei der Gesamtlänge der Teufelsmauer wollte ich auch noch ein paar andere Ecken erkunden, solange die Augustsonne die Temperatur noch nicht über 30° klettern lässt. Da 20 km insgesamt aber doch etwas weit wären, fuhr ich direkt nach Timmenrode, wo man gemütlich am Sportplatz parken kann, von wo man wieder nur in wenigen Gehminuten die Felsformation des Hamburger Wappens erreicht. Auch wenn man hier, wie ich finde, etwas mehr Fantasie aufbringen muss, die Namensvergabe nachvollziehen zu können, ist auch diese Ecke wunderbar, um die Schönheit der Sandsteinfelsen auf sich wirken zu lassen. Von hier führt ein wirklich toller Wanderweg bis nach Blankenburg, der ebenfalls von zahlreichen markanten Felsen gespickt ist. Highlights sind sicherlich der Cäsarfelsen mit seiner Felsspalte sowie der Großvater, von dem man einen genialen Ausblick auf die Stadt Blankenburg hat. Da nun die Tageszeit schon etwas vorangeschritten war, konnte man auch deutlich sehen, dass sich diese Ecke als Wandergebiet großer Beliebtheit erfreut – und das natürlich absolut zu Recht. Das zeigte mir wiederum aber auch einmal mehr, dass es sich abseits fotografischer Gesichtspunkte doch lohnt für solche Touren den Wecker sehr früh zu stellen.

Sascha Lässig Adlerfelsen Teufelsmauer