25.08.2014 - Die Wasserfälle von Wli
Insgesamt schon ca. drei Monate in Ghana gewesen und noch keinen wirklichen Wasserfall gesehen! Das kann eigentlich nicht sein. Deshalb stand für den 25.08. der letzte Ausflug für meinen Aufenthalt im Jahr 2014 an – mit dem Ziel der Wasserfälle von Wli in der Voltaregion ganz im Osten von Ghana. Darunter befindet sich auch der größte Wasserfall Ghanas. Das Gebiet wird von der ‚Forest Commission of Ghana‘ betreut und trägt den Namen ‚Agmatsa Wildlife Sanctuary‘. Dieses Gebiet befindet sich direkt an der Grenze zu Togo und ist von Ghana aus über die nächstgrößere Stadt Hohoe zu erreichen.
Wie immer ist die Fahrt mit den Tro-tros (die Kleinbuuse, die einen großen Teil des öffentlichen Verkehrs abdecken) anstrengend und ich bin froh, als wir endlich am Ziel sind. Dass die große Brücke über den Volta gesperrt ist und alle die übersetzen wollen auf die Fähre angewiesen sind, macht die Fahrt nicht kürzer. Nichtsdestotrotz kommen wir nachmittags noch rechtzeitig an, damit noch genug vom Tag übrig bleibt. Und bereits auf dem ersten Blick steht fest – die Reise hat sich gelohnt. Die Landschaft hier um Wli ist einfach wunderschön.
Auf dem ersten Bild ist ganz klein im Hintergrund sogar bereits der obere Wasserfall zu erkennen. Im Vordergrund der obligatorische Fussballplatz mit spielenden Kindern. Dieser liegt quasi direkt vor unserer Unterkunft. Entsprechend geht es von hier los zu unserem ersten Ausflug zum Wasserfall.
Um zum Wasserfall zu kommen ist es wie immer nötig sich registrieren zu lassen, den Eintritt zu entrichten und einen Guide zu ‚engagieren‘. Dann geht’s los durch den Wald, der allein schon einen Ausflug wert wäre. Immer wieder geht es auf dem Weg über Brücken, die mal mehr mal weniger Stabilität ausstrahlen (Bild 4). Auch einen Souvenirladen gibt es hier natürlich (Bild 5).
Nach etwa 20 Minuten Fußweg kommen wir schließlich am unteren Wasserfall an, der gerade noch perfekt von der Sonne beschienen wird. (Bild 8) Dieser Zustand dauert allerdings lediglich noch einige Minuten – also letztlich gerade noch rechtzeitig angekommen, um das Zusammenspiel aus Sonnenlicht und Wasser zu genießen (Bild 10). Auffällig sind die zahlreichen Flughunde, die direkt links neben dem Wasserfall in Massen herumhängen, um sich für ihren abendlichen Ausflug zu erholen.
In direkter Nähe zum Wasserfall, in dem man auch problemlos baden könnte, befindet sich eine Möglichkeit zum Zelten inklusive Sanitäreinrichtungen, Kochstelle und Regenschutz. Eine kleine Gruppe junger Leute nutzt heute auch diese Zeltmöglichkeit und wird, wie sich herausstellt, dankbar den Regenschutz annehmen müssen.
Nachdem wir die Zeit ausgiebig mit Fotografieren und Genießen verbracht haben, geht es dann zurück zur Unterkunft mit dem Ziel am nächsten Morgen zurückzukommen, um eine kleinere Wanderung zu starten…
Die erwähnte Unterkunft haben wir übrigens bei einem Teil der Familie der Frau des Pastors unseres Begleiters gefunden. Klingt komplizierter als es ist… Dadurch können wir tatsächlich kostenlos übernachten – super Sache. Hier geht es natürlich dörflicher zur Sache, als wir das aus unserer Unterkunft aus der Hauptstadt gewöhnt sind. Irgendwann mache ich mir abends beim Versuch einzuschlafen die Kopfhörer vom Handy ins Ohr, weil das Meckern der zahllosenZiegen direkt vorm Fenster doch dezent nervend ist…
Am nächsten Morgen heißt es dann 5 Uhr aufstehen, um rechtzeitig die geplante Wanderung antreten zu können. Über Nacht haben sich dicke Wolken über dem Gebiet gesammelt, die sich auch in den Bergen breit machen (Bild 14). Pünktlich zu Beginn des Ausflugs beginnt es dann auch zu regnen – und das nicht gerade wenig. Leider will es auch entgegen unserer Hoffnungen nicht allzu schnell wieder aufhören und so fällt unsere geplante Wanderung zum oberen Wasserfall leider buchstäblich ins Wasser, da die Wege bei solcher Witterung leider nicht sicher genug sind…
Wir halten uns beim Regen noch etwas am unteren Wasserfall auf, versuchen unter dem ‚Campingdach‘ unsere Sachen etwas zu trocknen und beobachten einige Raupen, die den festen Plan gefasst haben, einen bestimmten Baum zu erklimmen (Bild 17). Danach geht es dann schon etwas früher als ursprünglich geplant nach Hause. Leider hat uns das Wetter also heute einen Strich durch die Rechnung gemacht. Schön und spannend war’s trotzdem und so bleibt eine Sache auf der Liste für den nächsten Aufenthalt…