Februar 2015 - Ein Hauch von Frühling

Die Sonne zeigt sich immer öfter am Himmel, die Temperaturen steigen und der letzte Schnee verschwindet nach und nach. Zeit für die ersten Frühblüher des Jahres und damit für mich Zeit endlich wieder früher aufzustehen, den Fotorucksack zu schnappen und mich auf die Suche nach Motiven in der Pflanzenwelt zu begeben. Klarer Himmel im Februar bietet dabei eine besondere Chance spezielle Lichtsituationen einzufangen, wenn Bodenfrost die Landschaft bedeckt, welcher dann von der aufgehenden Sonne beschienen wird.
Wenn doch nur nicht hartnäckiger Morgennebel immer wieder einen Strich durch die Rechnung machen würde, wie bei meinem ersten Versuch in Kromsdorf (Bilder 1-3). Zwar schauen glücklicherweise die ersten Schneeglöckchen bereits aus der Erde, aber auf schönes Licht warte ich an diesem Morgen des 12.02. vergebens. Generell scheint sich diese Tage das Wetter gegen mich verschworen zu haben. Wenn ich morgens keine Zeit habe, herrschen perfekte Bedingungen, wie ich sie mir vorstelle – wäre ich für eine Fototour bereit, so schiebt sich der Nebel zwischen Sonne und Motiv.

Am Samstag, den 14.02., nutze ich dann den Sonnenschein des Nachmittages nachdem sich der Nebel hier verzogen hat für eine kleine Tour um das Schloss Ettersburg. Leider finde ich hier keinerlei Frühblüher. Dafür noch etwas Schnee (Bild 4 & 5) und gefrorene Bachläufe (Bild 6). Nicht wirklich die Motive, die ich mir vorgestellt habe, aber bei dem herrlichen Wetter dennoch ein schöner Spaziergang. Ersatz als Motiv für die angestrebten Makros von Blümchen wird dann schließlich noch ein Baumstumpf mit Pilzen, der im Wald von der Nachmittagssonne beschienen wird (Bilder 7-9).

Am 19.02. passt dann endlich alles. Ich habe morgens Zeit, kein Nebel zu sehen, der Himmel klar. Also auf in den Tiefurter Park. Meine Hoffnungen werden nicht enttäuscht. An der geplanten Stelle 10 Minuten zu Fuß vom Parkplatz, sind bereits zahlreich Winterlinge und Schneeglöckchen zu sehen. Die Kälte der Nacht hat die Wiese mit leichtem Raureif bedeckt und verleiht den Knospen und Blüten der Frühblüher ein winterliches Antlitz (vgl. Titelbild – Winterling mit Raureif). Ich bin bereits an der Wiese, bevor die Sonne zu sehen ist und mache bereits ohne direktes Sonnenlicht die ersten Bilder von Schneeglöckchen (Bilder 10 & 11). Recht schnell taucht die Sonne dann aber auch am Himmel auf und verwandelt zuerst die nur wenige Meter entfernt fließende Ilm zu einem lichtspendenden Hintergrund (Bild 12).

Dann dauert es natürlich nicht mehr lange, bis auch die Wiese beschienen wird (Bild 13) und die Mischung aus Sonnenlicht, Schatten und Raureif die angestrebten Motive bildet. Um diese einzufangen verwende ich für die Nahaufnahmen mein 100mm Makro (z.B. Bild 14 & 15), für einen etwas entfernteren Blickwickel mein 300mm an der Naheinstellgrenze (Bild 11) oder für das Mitaufnehmen der Umgebung das Tamron 28-75mm (Bild 13). Als Liebhaber von Freistellung und buntem Bokeh gefällt mir persönlich Bild 16 am besten, ein Foto, das so nur bei solch schönen Bedingungen zu machen ist. Insgesamt war es ein toller Morgen – auch unabhängig von den fotografischen Ergebnissen. Ich hoffe, dass demnächst, wenn noch einige Blümchen mehr zu finden und weiter ausgewachsen sind, sich noch einmal solche Bedingungen bieten.